Um 1512 folgte Jürgen (Georg?) Hurrelmann dem verlockenden Angebot des Grafen Johann V. in Bollenhagen zu siedeln. Sei es, weil in Hurrel die Pest grassierte (nach Studienrat Adolf Hurrelmann, *6.5.1894) oder weil nach dem damalig geltenden Erbrecht der Hof in Hurrel nicht weiter geteilt werden durfte, wurde bekannt, dass südlich der Jade neues Siedlungsgebiet vergeben wurde.
Das ausgehende Mittelalter zog eine Bevölkerungszunahme nach sich. Bürger die ernährt werden wollten. Graf Johann V. vergab das Land zum Meierrecht kostenlos. Als Gegenleistung mussten die Siedler jedoch auf dem benachbarten Vorwerk Arbeitsstunden leisten. Das Vorwerk versorgte den Oldenburger Hof mit landwirtschaftlichen Gütern.
Jürgen erwirbt anscheinend nach der Antoniflut (16. Januar 1511) eine halbe Herren Bau (Größe 13,5 Jück = 6,75 ha)
um 1512 vermutlich Jürgen (Georg?) Hurrelmann (geb. in Hurrel)
1581 Hinrich Hurleman Mannzahlregister (volle Rüstung)
Getreideanbau: geerntet an Roggen ca. 30 Scheffel
Hafer ca. 35 Scheffel
Bohnen ca. 5 Scheffel
Lasten und Abgaben:
an Zehnten und Dritten 12 Scheffel Roggen
14 Scheffel Hafer
2 Scheffel Bohnen
1581 Dirk Hurlman Mannzahlregister (volle Rüstung)
Ein Söldner sorgte für seine Verpflegung, Kleidung und Waffen selbst, wobei sich sein Sold nach seiner Bewaffnung richtete.
Kosten für Bewaffnung:
1 Stirnhaube 1 Gulden
1 Halbharnisch 5 Gulden
1 Panzerärmel 5 Gulden
1 Paar Blechhandschuhe 1,5 Gulden
1 Schwert 4 Gulden
1 Langspieß 1 Gulden
1 Muskete 4 Gulden
1588 Sohn Eylert Hurlman
1596 Getreideanbau: geerntet an Roggen ca. 52 Scheffel
Hafer ca. 33 Scheffel
Bohnen ca. 3 Scheffel
1599 Größe 13,5 Jück + 5 Jück Rasteder Klosterland
Lasten und Abgaben: Das zu unterhaltende Deichpfand war 2 Ruten , 10 Fuß lang
1607 Lasten und Abgaben: an Zehnten und Dritten 41 Scheffel Roggen
26 Scheffel Hafer 2 Scheffel Bohnen
Ab 1607 und danach war jährlich fällig: 1/2 "Schuldschwein"
1611 Sohn Hinrich Hurlman
an Knechtegeld 1-10 rt
bis 1614 in vier Raten von 3 bis 10 rt den restierenden Weinkauf aus dem Jahr 1605
1613 Lasten und Abgaben: an Zehnten und Dritten 41 Scheffel Roggen
26 Scheffel Hafer
2 Scheffel Bohnen
1/2 Schuldschwein
Ein Mann musste für Kleidung (Hemd, Hose, Wams, Mantel und Schuhe durchschnittlich
135 Tage, eine Frau für Hemd, Rock, Wams, Umhang und Schuhe durchschnittlich 245 Tage arbeiten.
Nr. 35 an Fräuleinschatz in 5 Raten 16 - 21 rt
1625 Sturmflut
1627 an Viehschatz 18 - 11 rt
Hausbewohner: Mann, Frau 3 Kinder, Knecht Magd
an Vieh waren vorhanden: 5 Pferde, 3 Wallache,
3 Fohlen, 6 Kühe, 9 Rinder, 7 Kälber, 11 Schweine, 6 Schafe
1627 Mannzahlregister
Nr. 34 Heinrich Hurleman, ½ Bau, ist guten Vermögens
1629 Kriegskontribution fällig für 16 Wochen 37 - 32 rt
wöchentliche Grundlage für diese Zeit 2-24 1/2 rt
es restieren für diese Zeit 9.12.1629 - 20.4.16.30
wurde die Grundrate halbiert
1638 Sohn Eylert Hurleman
18,5 Jück dinget von Eylert Hurleman davon sind 5 Jück Rasteder Klosterland
Lasten und Abgaben: 2 Ruten, 9 Fuß, 4 Zoll und 6 Moordeichspfänder von zusammen 3 Ruten, 3 1/2 Fuß1
1642 beträgt die wöchentliche Rate (Kriegskontribution) 0 - 27 - 1 rt
1651 wird als Summe (Zeitraum nicht bekannt) genannt 3 - 18 rt
1653 dessen Witwe Anna geb. Rickels
1662 Sohn Eylert Hurrelmann
an Dienstgeld fürs Vorwerk, jährlich 10 - 01 - 2 rt
1663 Sturmflut
1681 Größe 18,5 Jück + 4 Scheffel Roggenmoor
an Lasten ohne Kontribution, jährlich 50 - 34 rt
davon u.a. für Dienstgeld 12 - 52 rt
Unterhaltungslasten 28 - 18 rt
Fruchtgeld 9 - 62 rt
für 12 Scheffel Roggen
9 Scheffel Gerste
24 3/4 Scheffel Hafer
5 Scheffel Bohnen
1685 Sturmflut
1693 Bonität: 2 Jück gutes Land
8 Jück mittelmäßiges Land
4 1/2 Jück geringes Land
4 Jück ganz geringes Land
an monatlicher Kontribution war fällig 1 - 01 rt
1696 Ehevertrag Johann Hurlman (Sohn des Eilert Hurlmann) in 3. Ehe mit der Witwe des
Johann Mönchs Lücke geb. Wessels
1697 Sohn Eilert Hurrelmann (+1697)
Sturmflut
1709 2 Jück gekauft von F. Sommer
1711 Kriegs- und Vermögenssteuer 4 - 00 rt
1712 wurde an Vieh gehalten: 7 Pferde, 4 Füllen, 12 Kühe,
16 Stck Jungvieh, 11 Ochsen, 4 Schweine, 6 Schafe,
4 Bienenkörbe
Wert der Tiere:
4 Pferde - 30 rt, 2 Pferde - 20 rt, 1 Pferd - 10 rt
10 Kühe - 12 rt, 2 Kühe - 14 rt
9 Jungvieh - 8 rt, 7 Jungvieh - 3 rt
8 Ochsen - 14 rt, 3 Ochsen - 9 rt
4 Schweine - 2 rt
Viehschatz 48 - 18 rt
Fruchtschatz 13 - 09 rt
1717 25 . Dezember Weihnachtsflut
1723 Sohn Eilert Hurrelmann Kirch- und Armenjurat (1726-1728)
1739 an Contribution monatlich: 1 -30 -1 5/8 rt, jährl. 12 - 39 - 4 rt
Abgaben gemäß Erdbuch, jährlich 23 - 51 - 1 rt
davon u.a. für:
Ordinairgefälle 11 - 14 - 2 3/4 rt
Fruchtgefälle 8 -30 rt
Weinkaufzinsen 1 - 10 - 4 rt
erlassen wurden 3 - 06 - 2 rt
1753 an Prinzessinensteuer die Contribution eines Monats
1754 an Prinzessinensteuer pro Jück 10 Grote
1776 Sohn Eilert Hurrelmann (+ 1776)
1780 Sohn Bernd Hurrelmann (+ 11.2.1780)
1794 Eilert Hurrelmann gibt sein Vermögen an mit 4.510 rt
an Schulden sollen vorhanden sein 710 rt
bleibt als wahres Vermögen 3.800 rt
1813 dessen Erben
1823 Enkel v. Eilert Hurrelmann (+ 6.11.1813)
1825 3.-4. Februar Sturmflut
1829 wurde die Bau von den Gemeindeschätzern taxiert:
Gebäude 1.500 rt
Ländereien 71 Jück 3.605 rt
Pertinenzien (Nebengelasse) 15 rt
Rasteder Klosterland 5 Jück 1.300 rt
Hattisches freies Land 2 Jück 400 rt
Wurpland 8 1/2 Jück 1.062 - 36 rt
1841 Eilert Hemmie
1847 seine Mutter als einzige Erbin, Gesche Margarethe Hemmie geb. Tapken + (N) seine
Witwe Margarethe geb. Tapke
1850 letztere, dann als Erbfolge des Ahlert Reinhard Ahlers
1858 e. Sohn Ahlert Johann Hinrich Ahlers + (N) der Vater
1952 Enkel Heinz Theo Martens