Unser Name wird 1428 erstmalig erwähnt. Wir heben uns aber bereits vor sehr viel längerer Zeit hier niedergelassen. Im Salbuch, der Auflistung der Ländereien der Oldenburger Grafen steht folgendes:
...item twe hus to Hurlo
(Staatsarchiv Oldenburg, Delmenhorster Hebungsregister, Archivbestand 21, Kasten 1-5)
Hurrel besteht anfangs aus zwei Einzelhöfen, die jeder einen Kamp für sich besitzen, ohne dass in arbeitstechnischer Hinsicht Beziehungen bestehen. Die Bezeichnung "Dorf" im Sinne von Eschdorf ist noch nicht zutreffend. Nun werden die zu beiden einstelligen Höfen gehörenden Hauptäcker heute
beide "Feld" genannt, so auch schon im Parzellarkataster von 1843.
Für den heutigen Haverkamp - Hof steht der Feldbezeichnung eindeutig entgegen, dass in den frühen Registern von 1491 bis 1499 - und die sind für uns maßgebend - stets von Johann de Wewer von Clawis-Kampe gesprochen wird. Später entfällt der Zusatz. Hier handelt es sich eindeutig um einen Kamp-Hof, dessen späteres Entstehen damals durch das Wort "Kamp" noch in Erinnerung war. Dass auch dieser Kamp später die Benennung "Feld" erhält, könnte daran liegen, dass man im Gegensatz zu den Kötern und Brinksitzern als den jüngeren Kampsiedlern eine Unterscheidung braucht, da es ohnehin um einen Vollhof geht.
Als die älteste Hurreler Vollbau muss nach siedlungsgeographischen Erkenntnissen die des Johann Barkhuß (ehemals Heinemann) bezeichnet werden, der sie 1501 unter seine beiden Söhnen aufteilte. Eine solche Teilung von Höfen war bis 1542 noch möglich. Anton 1. (1529-1573) hat in diesem Jahr die Unteilbarkeit aller Höfe verfügt, um eine Zersplitterung des Besitzes zu verhindern. Bei einer Aufteilung des Grundbesitzes wäre es kaum möglich gewesen, die an den Höfen haftenden Zehnten und Dienste zu erfassen. Fast alle alten Eschdörfer wie auch die einstelligen Höfe weisen im Gelände eine ähnliche Lage auf, die kennzeichnend für ein hohes Alter ist. Da das Vorhandensein von Wasser eine wesentliche Voraussetzung für eine Siedlung war, sucht man für den Hof die unmittelbare Nähe einer Bäke mit möglichst beidseitigem Wiesenland. Daran schließt sich das eigentliche Wohngebiet, das häufig auf einer kleinen Geländestufe lag und somit bei Schneeschmelzen hochwasserfrei war. Dann folgte der allmählich ansteigende und auf einer Geländewelle liegende Esch. Diese sogenannte Hanglage ist kennzeichnend für die alten Eschdörfer wie auch für einstellige Höfe. Vielstedt ist dafür ein bestes Beispiel.
Auch beim Barkhuß-Hof ist die Lage die gleiche. So liefert in der Gründungszeit der heute Moorhauser Bäke genannte Wasserzug das für Mensch und Tier notwendige Wasser, das später allerdings aus Brunnen gewonnen wird. Die zum Wohnplatz um 4,5 m ansteigende Wiese kann auch als hofnahe Weide genutzt werden. Das Gebiet nördlich des Hofes weist eine leichte Erhöhung auf. Hier lag vor der Aufteilung der Stelle sehr wahrscheinlich der Esch. Heute gehört das Gebiet zum Sparke-Hof. Ein Blick auf die Karte des Urkatasters von 1843 zeigt ein abgerundetes Quadrat, das teilweise noch von Heideflächen und Lehmkuhlen umgeben ist, wie dies oft bei älteren Feldern der Fall ist, wo Heide und Lehm der Kultivierung
Nachweislich (diverse Register, die Kirchenbücher Hude sind 1800 verbrannt) war die Bau 12 in Hurrel mehr als 230 Jahre in unserem Besitz:
1428 item twe hus in Hurlo
1450 Ein Schneidergeselle erhielt bei Arbeit im Hause des Kunden 12 Heller am Tag. Dafür konnte
man ein Brot und ein Pfund Butter kaufen.
1480 *Jürgen (Georg?) Hurleman
Das Monatseinkommen eines Tagelöhners reichte für ein Paar Schuhe, 6 Ellen Leinwand und
eine Arbeitsjacke. Sein Wochenlohn eichte für 2,5 kg Roggen, zwei Pfund Kalbsfleisch und eine
große Kanne Milch.
1489 Johan Barkhuß von Hurle 1490 - 1500
1491 Johan ton Hurle
1494 de Bo to Hurlo
1498 Johan ton Hurlo
1499 Johan ton Hurlo
1501 Johan un Dirk
Johan van Hurle (Sohn) 1507
1508 Dyrk
1509 Dirk un Hinrich
1512 Jürgen (Georg ?) Hurleman zieht nach Bollenhagen?
1517 Dirk ton Hurl /Dirk un Hermen to Hurle (Item de byden to Hurlo)
1528 Dirk un Hermen ebenda
1529 Hinrich... zum Hurll
1530 Hinrich... zum Hurll
1534 Johan Hurleman
1535 Johan Hurleman
1536 Johan Hurleman
1537 Johan Hurleman
1542 Dirk un Hermen
1543 Dirk un Hermen
1544 Dirk un Hermen
1573 Hermann Johan ton Hurle / Albert un Johann to Hurle
1629 Hermen un Dirk (Viehschätzregister)
1634 auf dem Hurrel (Holsteinische Fräuleinsteuer)
1647 Heinrich Hurrelmann hB (Bauernregister Hausvogtei Delmenhorst Nr.354)
1667 Harm (Hinrich Hurlemann (Kirchbuch Hude)
Pastor Muhle wusste 1826 darüber folgendes zu berichten:
"Die beiden halben Bauen Nr. 13 und Nr. 12 machten ursprünglich eine volle Bau aus, die unter zwei Söhnen geteilt wurde. Nr. 12 ist das Stammhaus. Harm (Hinrich) Hurrelmann, der letzte Besitzer der schon geteilten Bau des alten Stammes Nr. 12 hinterließ einen Sohn und eine Witwe, welche Johann Wübbenhorst heiratete. Da aber der Sohn wegen Misshandlungen seiner Mutter aus dem Lande entweichen musste und verschollen war, so kam die Stätte an Wübbenhorst Familie"
WUEBBENHORST, Hinrich,
Baumann zu Wuebbenhorst,
geb. vor 1521, + nach 1554